Bejahung • Der Fall Wagner. Also sprach Zarathustra • Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen • – Frühmorgens beim Anbruch des Tags, in aller Frische, in der Morgenröte seiner Kraft, ein Buch lesen – das nenne ich lasterhaft! Teil : „Warum ich so klug bin“ In diesem Kapitel beschreibt Nietzsche, wie man, dank der richtigen Wahl der Ernährung, der Wahl der Lebensortes, der klimatischen Bedingungen und … Die älteren Werke Wagners sah ich unter mir – noch zu gemein, zu »deutsch«... Aber ich suche heute noch nach einem Werke von gleich gefährlicher Faszination, von einer gleich schauerlichen und süßen Unendlichkeit, wie der Tristan ist – ich suche in allen Künsten vergebens. Ganz anders interessiert mich eine Frage, an der mehr das »Heil der Menschheit« hängt, als an irgendeiner Theologen-Kuriosität: die Frage der Ernährung. Wälzt er nicht, so denkt er nicht. Den Titel Ecce homo hatte er auch schon einem kleinen Gedicht in der fröhlichen Wissenschaft gegeben. Ich habe nie über Fragen nachgedacht, die keine sind – ich habe mich nicht verschwendet. Die Geburt der Tragödie. Wenn man von einem unerträglichen Druck loskommen will, so hat man Haschisch nötig. Die wenigen Fälle hoher Bildung, die ich in Deutschland vorfand, waren alle französischer Herkunft, vor allem Frau Cosima Wagner, bei weitem die erste Stimme in Fragen des Geschmacks,[1087] die ich gehört habe. Warum ich so weise bin, Warum ich so klug bin, Warum ich so gute Bücher schreibe: Schon früh hat Nietzsche begonnen, sein eigenes Leben und Denken zu reflektieren und … Umwertung aller Werte • Sklavenmoral • Das Kapitel Warum ich so gute Bücher schreibe leitet Nietzsche mit der Feststellung ein, dass seine Schriften bisher von niemandem verstanden worden seien, sofern sie überhaupt jemand wahrgenommen hätte. References to passages in works of Nietzsche are made to this edition, identified by book and section numbers; references to posthumous notes are identified by volume and page number of this edition. Mehrfach fragt Nietzsche: „Hat man mich verstanden?“ Er schließt mit dem symbolischen Gegensatz: „Dionysos gegen den Gekreuzigten“. Sein Imperativ befiehlt nicht nur Nein zu sagen, wo das Ja eine »Selbstlosigkeit« sein würde, sondern auch so wenig als möglich Nein zu sagen. – Gesetzt, ich trete aus meinem Haus heraus und fände, statt des stillen und aristokratischen Turin, die deutsche Kleinstadt: mein Instinkt würde sich zu sperren haben, um alles das zurückzudrängen, was aus dieser plattgedrückten und feigen Welt auf ihn eindringt. In meiner Basler Zeit war meine ganze geistige Diät, die Tages-Einteilung eingerechnet, ein vollkommen sinnloser Mißbrauch außerordentlicher Kräfte, ohne eine irgendwie den Verbrauch deckende Zufuhr von Kräften, ohne ein Nachdenken selbst über Verbrauch und Ersatz. Friedrich Nietzsche 0 Sterne. Wer mich in den siebzig Tagen dieses Herbstes gesehn hat, wo ich, ohne Unterbrechung, lauter Sachen ersten Ranges gemacht habe, die kein Mensch mir nachmacht – oder vormacht, mit einer Verantwortlichkeit für alle Jahrtausende nach mir, wird keinen Zug von Spannung an mir wahrgenommen haben, um so mehr eine überströmende Frische und Heiterkeit. 1888 hatte er die Götzen-Dämmerung und den Antichrist abgeschlossen; er war, zumindest nach eigenen Aussagen, in einer regelrecht euphorischen, arbeitsamen Stimmung. Und zum Teufel, meine Herrn Kritiker! Friedrich Nietzsche gibt die Antwort: "Warum ich einiges mehr weiß? Warum ich so klug bin Friedrich Nietzsche gilt heute als einer der wichtigsten Zeugen derSuche des modernen Menschen nach einem neuen Selbstverständnis.Trotz seiner kraftvollen Sprache, seines polemischscharfen,aphoristischen Stils und seiner glänzenden k Er besaß jene göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommne nicht zu denken vermag – ich schätze den Wert von Menschen, von Rassen danach ab, wie notwendig sie den Gott nicht abgetrennt vom Satyr zu verstehen wissen. Danach gibt Nietzsche Anmerkungen und Deutungen zu seinen Schriften, von der Geburt der Tragödie bis zum Fall Wagner und der Götzen-Dämmerung. – Und wie er das Deutsche handhabt! Alle Vorteile kommen aus den Eingeweiden. Am ausführlichsten ist die Besprechung des Zarathustra, den er in mehrerlei Hinsicht als den Höhepunkt seines Schaffens darstellt. Ecce homo • Aber nicht nur. Download bestellen Erschienen am 15.08.2018 sofort als Download lieferbar. Ich sehe durchaus nicht ab, in welchem Jahrhundert der Geschichte man so neugierige und zugleich so delikate Psychologen zusammenfischen könnte, wie im jetzigen Paris: ich nenne versuchsweise – denn ihre Zahl ist gar nicht klein – die Herren Paul Bourget, Pierre Loti, Gyp, Meilhac, Anatole France, Jules Lemaître, oder um einen von der starken Rasse hervorzuheben, einen echten Lateiner, dem ich besonders zugetan bin, Guy de Maupassant. Es fehlt in meiner Erinnerung, daß ich mich je bemüht hätte – es ist kein Zug von Ringen in meinem Leben nachweisbar, ich bin der Gegensatz einer heroischen Natur. Aus diesem Gesichtspunkte haben selbst die Fehlgriffe des Lebens ihren eignen Sinn und Wert, die zeitweiligen Nebenwege und Abwege, die Verzögerungen, die »Bescheidenheiten«, der Ernst, auf Aufgaben verschwendet, die jenseits der Aufgabe liegen. 2 Hyperion—Friedrich Nietzsche: A Selection of Poems in Translation Sils-Maria Hier sass ich, wartend, wartend,—doch auf nichts, ... „Warum ich so klug bin,” § 7 16 Hyperion—Friedrich Nietzsche: A Selection of Poems in Translation. Und wenn ich jenseits der Alpen sage, sage ich eigentlich nur Venedig. Aber das holt man nicht nach. Antwort: diese kleinen Dinge – Ernährung, Ort, Klima, Erholung, die ganze Kasuistik der Selbstsucht – sind über alle Begriffe hinaus wichtiger als alles, was man bisher wichtig nahm. Sonst nehme ich meine Zuflucht fast immer zu denselben Büchern, einer kleinen Zahl im Grunde, den gerade für mich bewiesenen Büchern. So war ich zum Beispiel eines Tages Universitätsprofessor – ich hatte nie im entferntesten an dergleichen gedacht, denn ich war kaum 24 Jahre alt. In meinem Fall gehört alles Lesen zu meinen Erholungen: folglich zu dem, was mich von mir losmacht, was mich in fremden Wissenschaften und Seelen spazierengehen läßt – was ich nicht mehr ernst nehme. Die Krankheit brachte mich erst zur Vernunft. Der Antichrist • 50. Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben • Nietzsches writings and letters speak best for themselves. Anfang November war eine erste Version fertig und wurde seinem Verleger Naumann in Leipzig zugesandt. Wahnbriefe, Amor fati • Warum ich so klug bin. Von dem Augenblick an, wo es einen Klavierauszug des Tristan gab – mein Kompliment, Herr von Bülow! Und, daß ich es bekenne: ich bin dessen instinktiv sicher und gewiß, daß Lord Bacon der Urheber, der Selbsttierquäler dieser unheimlichsten Art Literatur ist: was geht mich das erbarmungswürdige Geschwätz amerikanischer Wirr- und Flachköpfe an? Unsre großen Ausgaben sind die häufigsten kleinen. Werke Nietzsches werden nach der Kritischen Studienausgabe (KSA) zitiert. Bereits in den Überschriften lässt sich der beginnende Größenwahn ahnen: Die vier Kapitel lauten: Warum ich so weise bin. Hymnus an das Leben • Also sprach Zarathustra. Noch in diesem Augenblick sehe ich auf meine Zukunft – eine weite Zukunft! Rede zum 100. Der Gelehrte gibt seine ganze Kraft im Ja- und Neinsagen, in der Kritik von bereits Gedachtem ab – er selber denkt nicht mehr... Der Instinkt der Selbstverteidigung ist bei ihm mürbe geworden; im anderen Falle würde er sich gegen Bücher wehren. Als letztes größeres Werk Nietzsches – die gleichzeitig entstandenen, kleineren Werke Nietzsche contra Wagner und Dionysos-Dithyramben sind im Wesentlichen aus älterem Material kompiliert – nimmt es in der Nietzsche-Rezeption eine Sonderstellung ein. - Warum ich so klug bin, 6. Ich habe nie über Fragen nachgedacht, die keine sind – ich habe mich nicht verschwendet. – wie auf ein glattes Meer hinaus: kein Verlangen kräuselt sich auf ihm. – Eigentliche religiöse Schwierigkeiten zum Beispiel kenne ich nicht aus Erfahrung. Die restlichen Kapitel sind wie folgt überschrieben: Im Kapitel Warum ich so weise bin beschreibt Nietzsche sich selbst als Doppelnatur, die sowohl zu einer dekadenten „Kranken-Optik“ als auch zu großer Gesundheit fähig ist. Daß sie heiter und tief ist, wie ein Nachmittag im Oktober. Apollinisch-dionysisch • Alles, was bisher „Wahrheit“ hiess, ist als die schädlichste, tückischste, unterirdischste Form der Lüge erkannt; der heilige Vorwand, die Menschheit zu „verbessern“ als die List, das Leben selbst auszusaugen, blutarm zu machen.“. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit. –. Der Titel spielt auf zwei klassische Redewendungen an: „ecce homo“ (sehet, welch ein Mensch!) Daß der Magen als Ganzes in Tätigkeit tritt, erste Voraussetzung einer guten Verdauung. Er bezeichnet sich selbst als „Immoralisten“, dessen Einsichten zu großen Umbrüchen führen würden: „Die Entdeckung der christlichen Moral ist ein Ereigniss, das nicht seines Gleichen hat, eine wirkliche Katastrophe. – Man wird mich fragen, warum ich eigentlich alle diese kleinen und nach herkömmlichem Urteil gleichgültigen Dinge erzählt habe: ich schade mir selbst damit, um so mehr, wenn ich große Aufgaben zu vertreten bestimmt sei. So weit Deutschland reicht, verdirbt es die Kultur. Man wird mir aus keinem Augenblick meines Lebens irgendeine anmaßliche und pathetische Haltung nachweisen können. Man lebt vor ihm, man lebt nach ihm … Der Blitz der Wahrheit traf gerade das, was bisher am Höchsten stand: wer begreift, was da vernichtet wurde, mag zusehn, ob er überhaupt noch Etwas in den Händen hat. Nietzsche schreibt im Vorwort, er wolle der Welt erklären, wer er sei, um nicht verwechselt zu werden. Ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben; ich nehme, aus drei Gründen, Wagners Siegfried-Idyll aus, vielleicht auch einiges von Liszt, der die vornehmen Orchester-Akzente vor allen Musikern voraushat; zuletzt noch alles, was jenseits der Alpen gewachsen ist – diesseits... Ich würde Rossini nicht zu missen wissen, noch weniger meinen Süden in der Musik, die Musik meines Venediger maëstro Pietro Gasti. In einer absurd frühen Zeit, mit sieben Jahren, wußte ich bereits, daß mich nie ein menschliches Wort erreichen würde: hat man mich je darüber betrübt gesehn? Pathos der Distanz • Menschliches, Allzumenschliches. Warum ich so klug bin Friedrich Nietzsche gilt heute als einer der wichtigsten Zeugen derSuche des modernen Menschen nach einem neuen Selbstverständnis.Trotz seiner kraftvollen Sprache, seines polemischscharfen,aphoristischen Stils und seiner glänzenden k Siehe Nietzsche-Ausgabe für allgemeine Informationen. Müßte ich nicht darüber zum Igel werden? Rangordnung der Vermögen; Distanz; die Kunst zu trennen, ohne zu verfeinden; nichts vermischen, nichts »versöhnen«; eine ungeheure Vielheit, die trotzdem das Gegenstück des Chaos ist – dies war die Vorbedingung, die lange geheime Arbeit und Künstlerschaft meines Instinkts. Warum ich ein Schicksal bin. Über das Pathos der Wahrheit • Seltsam genug, bei dieser extremen Verstimmbarkeit durch kleine, stark verdünnte Dosen Alkohol, werde ich beinahe zum Seemann, wenn es sich um starke Dosen handelt. Warum ich so klug bin: Mit der Frage der Ernährung ist nächstverwandt... Songtext von Friedrich Nietzsche mit Lyrics, deutscher Übersetzung, Musik-Videos und Liedtexten kostenlos auf Songtexte.com Wie man wird, was man ist ist eine autobiographische Schrift des Philosophen Friedrich Nietzsche. - Warum ich so klug bin, 7 (zugleich in Nietzsche contra Wagner, Intermezzo) "Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit." Der Gelehrte – ein décadent. Die Deutschen sind unfähig jedes Begriffs von Größe: Beweis Schumann. Jenseits von Gut und Böse. Das Abwehren, das Nicht-heran-kommen-lassen ist eine Ausgabe – man täusche sich hierüber nicht –, eine zu negativen Zwecken verschwendete Kraft. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Stellt sich Ihnen ja täglich. Ich habe einen Fall vor Augen, wo ein bedeutend und frei angelegter Geist bloß durch Mangel an Instinkt-Feinheit im Klimatischen eng, verkrochen, Spezialist und Sauertopf wurde. – Wenn ich meine höchste Formel für Shakespeare suche, so finde ich immer nur die, daß er den Typus Cäsar konzipiert hat. "Ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben." Die Wahl in der Ernährung; die Wahl von Klima und Ort; – das dritte, worin man um keinen Preis einen Fehlgriff tun darf, ist die Wahl seiner Art Erholung. 4 Sterne (19) Fr. und Nietzsche Briefwechsel Kritische Gesamtausgabe, Berlin/New York, Walter de Gruyter, 1975ff., herausgegeben von Paolo D’Iorio. Der Titel spielt auf zwei klassische Redewendungen an: „ecce homo“ (sehet, welch ein Mensch!) Seine höhere Obhut zeigte sich in dem Maße stark, daß ich in[1095] keinem Falle auch nur geahnt habe, was in mir wächst – daß alle meine Fähigkeiten plötzlich reif, in ihrer letzten Vollkommenheit eines Tags hervorsprangen. for instance, Ecce Homo, Warum ich so klug bin 3, in: K. Schlechta (ed. – Nach dieser Seite hin betrachtet ist mein Leben einfach wundervoll. Lesen erholt mich eben von meinem Ernste. Dies Werk ist durchaus das non plus ultra Wagners; er erholte sich von ihm mit den Meistersingern und dem Ring. Denn ich war verurteilt zu Deutschen. 29. Warum ich so weise bin. Jeder hat hier sein Maß, oft zwischen den engsten und delikatesten Grenzen. – In der Tat, ich habe bis zu meinen reifsten Jahren immer nur schlecht gegessen – moralisch ausgedrückt »unpersönlich«, »selbstlos«, »altruistisch«, zum Heil der Köche und andrer Mitchristen. Götzen-Dämmerung. Und das hieße ja lesen... Hat man eigentlich beobachtet, daß in jener tiefen Spannung, zu der die Schwangerschaft den Geist und im Grunde den ganzen Organismus verurteilt, der Zufall, jede Art Reiz von außen her zu vehement wirkt, zu tief »einschlägt«? Unzeitgemäße Betrachtungen • Das Notwendige nicht bloß ertragen, noch weniger verhehlen – aller Idealismus ist Verlogenheit vor dem Notwendigen –, sondern es lieben...[1098]. Genealogie der Moral. So war ich zwei Jahr früher eines Tags Philolog: in dem Sinne, daß meine erste philologische Arbeit, mein Anfang in jedem Sinne, von meinem Lehrer Ritschl für sein »Rheinisches Museum« zum Druck verlangt wurde (Ritschl – ich sage es mit Verehrung – der einzige geniale Gelehrte, den ich bis heute zu Gesicht bekommen habe. Die Unzeitgemässen. In Nietzsches Briefen aus dieser Zeit lassen sich stärker werdende Zeichen von Größenwahn und andere Wahnvorstellungen erkennen, wie auch aus einigen Stellen im Ecce homo. Der Viereckig oder die amerikanische Kiste. Schon als Knabe hatte ich hierin meine Tapferkeit. Schon wenn Sie die Zeitung lesen. Die fröhliche Wissenschaft. Ich habe eigens, aus Ingrimm gegen diesen süßlichen Sachsen, eine Gegenouvertüre zum Manfred komponiert, von der Hans von Bülow sagte, dergleichen habe er nie auf Notenpapier gesehn: das sei Notzucht an der Euterpe. Ich will nicht im geringsten, daß etwas anders wird als es ist; ich selber will nicht anders werden... Aber so habe ich immer gelebt. Zur Genealogie der Moral • Volltext von »Ecce Homo«. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Er sei kein Popanz, „eher noch ein Satyr […] als ein Heiliger“[3], kein Weiser, kein Welt-Erlöser oder -Verbesserer, kein Fanatiker oder Idealist; zum Beleg zitiert er, wie noch häufig in dem Buch, einige Stellen aus Also sprach Zarathustra. – So wenig als möglich sitzen; keinem Gedanken Glauben schenken, der nicht im Freien geboren ist und bei freier Bewegung – in dem nicht auch die[1084] Muskeln ein Fest feiern. Jenseits von Gut und Böse. Todestag von Friedrich Nietzsche, gehalten in Weimar am 25. Klappentext zu „Warum ich so klug bin “ Friedrich Nietzsche gilt heute als einer der wichtigsten Zeugen der Suche des modernen Menschen nach einem neuen Selbstverständnis. Die Vernunft darin ist, daß Defensiv-Ausgaben, selbst noch so kleine, zur Regel, zur Gewohnheit werdend, eine außerordentliche und vollkommen überflüssige Verarmung bedingen. Sich trennen, sich abscheiden von dem, wo immer und immer wieder das Nein nötig werden würde. Aus gleichem Grunde sind jene langwierigen Mahlzeiten zu widerraten, die ich unterbrochne Opferfeste nenne, die an der table d'hôte. Man wird einmal sagen, daß Heine und ich bei weitem die ersten Artisten der deutschen Sprache gewesen sind – in einer unausrechenbaren Entfernung von allem, was bloße Deutsche mit ihr gemacht haben. Auch diese Besprechungen nutzt Nietzsche zur Behandlung anderer Fragen, besonders sein Verhältnis zu Richard Wagner thematisiert er mehrfach. Sehr viel wichtiger seien die scheinbar kleinen Dinge: die Frage nach der richtigen Ernährung, der richtigen Wahl des Ortes, des Klimas, Art der Erholung, Fragen des persönlichen Geschmacks in Literatur und Musik – hier schaltet Nietzsche einige kulturkritische Bonmots ein – und schließlich geeignete Mittel der „Selbstsucht und Selbstzucht“. Idyllen aus Messina • Morgenröthe. Und ich selber hätte zuletzt dieser Fall werden können, gesetzt, daß mich nicht die Krankheit zur Vernunft, zum Nachdenken über die Vernunft in der Realität gezwungen hätte. Man kann, bloß in der beständigen Not[1093] der Abwehr, schwach genug werden, um sich nicht mehr wehren zu können. Peter Sloterdijk, Über die Verbesserung der guten Nachricht. So habe er etwa das „Ressentiment“ (siehe v. a. Zur Genealogie der Moral) nur begriffen, da er es „aus der Kraft heraus und aus der Schwäche heraus erlebt“ habe. Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Götzen-Dämmerung. Zu Recht. Er personifiziert diesen Gegensatz in seinen Eltern, wobei er besonders seinem Vater vieles zu verdanken glaubt. Dergleichen errät man nicht – man ist es oder man ist es nicht. Gott... Den höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Januar 2021 um 13:00 Uhr bearbeitet. In Ecce homo gibt Nietzsche rückblickend Deutungen seiner philosophischen Schriften und präsentiert sich selbst und seine Erkenntnisse als schicksalhafte Ereignisse von weltbewegender Größe. Warum also sind Sie so helle im Kopf? Darin kommt eine große Klugheit, sogar die oberste Klugheit zum Ausdruck: wo nosce te ipsum das Rezept zum Untergang wäre, wird Sich-Vergessen, Sich-Mißverstehn!, Sich-Verkleinern, – Verengern, – Vermittelmäßigen zur Vernunft selber. Nach Nietzsches Zusammenbruch wurde die Drucklegung des Werks abgebrochen; Heinrich Köselitz besorgte sich das Material aus der Druckerei und fertigte im Februar / März 1889 eine Abschrift an. „[D]iese kleinen Dinge – Ernährung, Ort, Clima, Erholung, die ganze Casuistik der Selbstsucht – sind über alle Begriffe hinaus wichtiger als Alles, was man bisher wichtig nahm. Dabei stehen die Themen seines Spätwerks, besonders die Kritik am Christentum und die angekündigte „Umwertung aller Werte“, im Vordergrund. Man stelle sich die Orte zusammen, wo es geistreiche Menschen gibt und gab, wo Witz, Raffinement, Bosheit zum Glück gehörten, wo das Genie fast notwendig sich heimisch machte: sie haben alle eine ausgezeichnet trockne Luft. Wenn ich ein andres Wort für Musik suche, so finde ich immer[1092] nur das Wort Venedig. Er besaß jene angenehme Verdorbenheit, die uns Thüringer auszeichnet und mit der sogar ein Deutscher sympathisch wird – wir ziehn selbst, um zur Wahrheit zu gelangen, noch die Schleichwege vor. Der klimatische Einfluß auf den Stoffwechsel, seine Hemmung, seine Beschleunigung, geht so weit, daß ein Fehlgriff in Ort und Klima jemanden nicht nur seiner Aufgabe entfremden, sondern ihm dieselbe überhaupt vorenthalten kann: er bekommt sie nie zu Gesicht. Jetzt, wo ich die Wirkungen klimatischen und meteorologischen Ursprungs aus langer Übung an mir als an einem sehr feinen und zuverlässigen[1085] Instrumente ablese und bei einer kurzen Reise schon, etwa von Turin nach Mailand, den Wechsel in den Graden der Luftfeuchtigkeit physiologisch bei mir nachrechne, denke ich mit Schrecken an die unheimliche Tatsache, daß mein Leben bis auf die letzten zehn Jahre, die lebensgefährlichen Jahre, immer sich nur in falschen und mir geradezu verbotenen Orten abgespielt hat. - Warum ich so klug bin, 7.; zugleich in "Nietzsche contra Wagner", Intermezzo "»Emanzipation des Weibes« – das ist der Instinkthaß des mißratenen, das heißt gebäruntüchtigen Weibes gegen das wohlgeratene." (Die Schrift Der Antichrist, die Nietzsche später veröffentlichen wollte, fehlt hier ebenso wie die gleichzeitig mit Ecce homo entstandenen Nietzsche contra Wagner und Dionysos-Dithyramben.) (Man sagt, 1866 habe darin eine Wendung hervorgebracht –.) – –. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleich[1088] süßen und leidenschaftlichen Musik. In Ecce homo wollte Nietzsche eben die Bedingungen seiner Freiheit erschließen („Warum ich so weise bin“, „Warum ich so klug bin …“), um herauszufinden, warum gerade er zu jener Umwertung aller Werte fähig sein sollte. Sich selbst sieht Nietzsche als im tiefsten Grunde gesund: Dies habe ihm ermöglicht, aus seinen vielfältigen Krankheiten Erkenntnisse und Nutzen zu ziehen. Gott ist tot • Trotz seiner kraftvollen Sprache, seines polemischscharfen, aphoristischen Stils und seiner glänzenden kulturkritischen Analysen erfährt sein Werk erst in der zweiten Hälfte des 20. Der Gelehrte, der im Grunde nur noch Bücher »wälzt« – der Philologe mit mäßigem Ansatz des Tags ungefähr 200 – verliert zuletzt ganz und gar das Vermögen, von sich aus zu denken. Im letzten Kapitel, Warum ich ein Schicksal bin, schreibt Nietzsche über die vermeintlich weltbewegende Bedeutung seiner Spätphilosophie, der Umwertung aller Werte. Wen ich verachte, der errät, daß er von mir verachtet wird: ich empöre durch mein bloßes Dasein alles, was schlechtes Blut im Leibe hat... Meine Formel für die Größe am Menschen ist amor fati: daß man nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. München 1954, Band 2, S. 1082-1099. Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, Morgenröte. hat laut Bibel Pontius Pilatus über Jesus Christus gesagt. Nietzsches rückblickende Selbstbeschreibungen sind von der Forschung teilweise als erstaunlich genau, teilweise wiederum als deutlich stilisiert oder schlicht irrig nachgewiesen worden. Ich habe keinen Wunsch gehabt. Warum ich ein Schicksal bin. – Man muß die ganze Oberfläche des Bewußtseins – Bewußtsein ist eine Oberfläche – rein erhalten von irgendeinem der großen Imperative. Warum ich so klug bin. Naumburg, Schulpforta, Thüringen überhaupt, Leipzig, Basel, Venedig – ebensoviele Unglücks-Orte für meine Physiologie. Die Welt ist arm für den, der niemals krank genug für diese »Wollust der Hölle« gewesen ist: es ist erlaubt, es ist fast geboten, hier eine Mystiker-Formel anzuwenden. München 1954, Band 2, S. 1063,1065. Die genaue Entstehungsgeschichte des Textes ist recht kompliziert. Übermensch • Es steht niemandem frei, überall zu leben; und wer große Aufgaben zu lösen hat, die seine ganze Kraft herausfordern, hat hier sogar eine sehr enge Wahl. Man muß dem Zufall, dem Reiz von außen her so viel als möglich aus dem Wege gehn; eine Art Selbst-Vermauerung gehört zu den ersten Instinkt-Klugheiten der geistigen Schwangerschaft. Hier gerade muß man anfangen, umzulernen. Werde ich es erlauben, daß ein fremder Gedanke heimlich über die Mauer steigt? Insgleichen fehlt mir ein zuverlässiges Kriterium dafür, was ein Gewissensbiß ist: nach dem, was man darüber hört, scheint mir ein Gewissensbiß nichts Achtbares... Ich möchte nicht eine Handlung hinterdrein in Stich lassen, ich würde vorziehn, den schlimmen Ausgang, die Folgen grundsätzlich aus der Wertfrage wegzulassen. Ich muß ein Halbjahr zurückrechnen, daß ich mich mit einem Buch in der Hand ertappe. – Versteht man den Hamlet? Warum ich ein Schicksal bin. Warum ich so klug bin Friedrich Nietzsche 0.0 / 10 ( 0 voturi) Nota ta: - Warum ich so klug bin, 6. – Eigentliche religiöse Schwierigkeiten zum Beispiel kenne ich nicht aus … Wenig, aber energisch: Tee sehr nachteilig und den ganzen Tag ankränkelnd, wenn er nur um einen Grad zu schwach ist. Eine lange lateinische Abhandlung in einer Nachtwache niederzuschreiben und auch noch abzuschreiben, mit dem Ehrgeiz in der Feder, es meinem Vorbilde Sallust in Strenge und Gedrängtheit nachzutun und einigen Grog von schwerstem Kaliber über mein Latein zu gießen, dies stand schon, als ich Schüler der ehrwürdigen Schulpforta war, durchaus nicht im Widerspruch zu meiner Physiologie, noch vielleicht auch zu der des Sallust – wie sehr auch immer zur ehrwürdigen Schulpforta... Später, gegen die Mitte des Lebens hin, entschied ich mich freilich immer strenger gegen jedwedes »geistige« Getränk: ich, ein Gegner des Vegetariertums aus Erfahrung, ganz wie Richard Wagner, der mich bekehrt hat, weiß nicht ernsthaft genug die unbedingte Enthaltung von Alcoholicis allen geistigeren Naturen anzuraten. Warum ich so gute Bücher schreibe. „Ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben.“ — Friedrich Nietzsche, buch Ecce homo. Der Fall Wagner. –, war ich Wagnerianer.
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